Verein zur Pflege des Volkstums Friedrichshafen e.V.

Vereinsheim

Filmreife Geschichte der fünf Vereinsheime

„Gockelwerkstatt“ ist nicht nur die passende Metapher fürs Domizil eines illustren Vereins zur Pflege des Volkstums mit Elferrat, sieben Maskengruppen, Fanfarenzug „Graf Zeppelin“, Bürgergarde, Seehasen-Spielmannszug und anderen Gruppen und Individuen unter einem Dach.
„Gockelwerkstatt“ ist auch das Synonym für ein Vereinsheim, dessen Geschichte genug Stoff für mindestens einen Hollywood-Thriller liefern kann. Die Unterkunft der Narrenzunft Seegockel blickt nämlich auf eine bewegte, im Jahr 2003 genau 50-jährige Geschichte zurück, mit Licht und Schatten, Höhen und Tiefen, die meisten davon (bis ins Jahr 1998, zum Jubiläum „50 Jahre Häfler Fasnet“) in der Chronik „Fasnachtszeiten“ von Ernst Haller dokumentiert. Bis zur heutigen Ausgestaltung der Unterkunft im Industrieweg musste viel Wasser durch den Bodensee fließen. Eine gehörige Portion davon hätte man am 3. August 1976 gut gebrauchen können. Denn damals brannte das Vereinsheim aus bis heute ungeklärten Gründen bis auf die Grundmauern nieder. Eine beispielhafte Spendenaktion bildete den Grundstein fürs neue Heim, das bereits am 12. August 1978 eingeweiht wurde. Die Besonderheit dieses ersten Betonbaus: Dabei handelte es sich bereits um das vierte Vereinsheim und nicht um das letzte.

Das erste hatte seinen Ursprung in der Nachkriegsgeschichte. Nachdem er im Bauhof der Firma Steurer zu Gast gewesen war, bezog der Verein die ehemalige Bürobaracke der IBO-Messe auf dem Schulhof der Pestalozzischule (ab Herbst 1953). Als man 1959 dem Neubau der Turnhalle weichen musste, bauten die Mitglieder auf dem von der Stadt bereitgestellten Bauplatz am Industriegebäude die alte Baracke aus dem Jahr 1939 wieder neu auf. Sie zeigte aber immer mehr Alterserscheinungen. Drum griffen die Verantwortlichen 1974 sogleich zu, als die Post ihr früheres Abfertigungsgebäude am Stadtbahnhof zum Verkauf anbot. Diese „Postbaracke“ für rund 10.000 Mark, in rund 20.000 Arbeitsstunden auf 366 Quadratmeter auf- und ausgebaut, empfanden viele als ideal. Doch als sie nach gut einem Jahr niederbrannte, waren noch nicht einmal die Bauschulden getilgt ein schwerer Schicksalsschlag für den Brauchtumsverein, der damit auch ungezählte wertvolle Erinnerungsstücke verlor. In der Sammelaktion  kamen rund 87.000 Mark an Spenden für ein neues Heim zusammen, das dann aus feuerfesten Betonfertigteilen entstand. „Gockelwerkstatt, die Fünfte“ ist quasi die längst fällige Erweiterung dieses vierten Vereinsheims, maßgeblich vom früheren Präsidenten Albert Brauchle gefordert und gefördert und nach sechsmonatiger Bauzeit am 25. Juni 1999 eingeweiht. Gleichzeitig mit der Jubiläumsfeier zum 50-jährigen Bestehen machte sich der Fasnetsverein damit das schönste Geschenk zum runden Geburtstag selber. Doch schon wenige Fakten beweisen, dass es mehr als nur einen 

Erweiterungsbau darstellt: Architekt Bruno Strohm entwarf eine eingeschossige, unterkellerte und freitragende Hallenkonstruktion mit über 500 Quadratmeter Nutzfläche, wie schon die Vorgänger finanziert durch ansehnliche Spenden und eine Menge Eigenleistung, hält die Vereinsführug fest.

Albert Brauchles Mitwirkung nicht nur in der Entstehung etwa als Chef des Bau-Ausschusses verleitete unter anderem den damaligen Zunftmeister und Präsidenten Eberhard Ortlieb zum Ausspruch: Die Gockelwerkstatt ist wahrscheinlich weltweit das einzige Vereinsheim, in dem ein Ehrenpräsident als Hausmeister fungiert. Kein Wunder, dass der damalige Präsident Helmut Wild von allem tief beeindruckt ist. Er sieht im Neubau in der lichten hellen Bauweise mit Glasfront und großem Oberlicht ein tolles Zuhause, das den gut 1600 Mitgliedern auch der Größe nach angemessen erscheint und damit den würdigen Rahmen für die vielen repräsentativen Termine im Jahreskalender des Großvereins bietet.

 

Öffnungszeiten:
jeden Dienstag
von 18.00 Uhr bis 23.00 Uhr
(nur für Vereinsmitglieder)

In den Monaten Juli und August
ist die Gockelwerkstatt geschlossen

Anschrift:
Verein zur Pflege des Volkstums Friedrichshafen e.V.
Industrieweg 4
88045 Friedrichshafen

Telefon: +49 7541 – 24819